Als Karel Geraerts zwei Tage vor dem Auswärtsspiel bei Hertha BSC über die anstehende Aufgabe und die Kulisse im Olympiastadion sprach, geriet der Trainer von Schalke 04 ins Schwärmen. Es sei eines der Spiele, auf die er sich besonders freue, sagte er auch mit Blick auf die vielen S04-Fans beim Spiel in der Hauptstadt. Aus solchen Momenten als Trainer ziehe er seine Energie.
Um 15.30 Uhr am Sonntagnachmittag war die Gemütslage des Trainers eine komplett andere. Wenige Minuten nach der 2:5-Niederlage der Schalker, war Geraerts enttäuscht und ratlos über die schlechte Leistung seiner Mannschaft – ja sogar den Charakter der Mannschaft stellte er infrage.
Wichtig war dem 42 Jahre alten Belgier noch einige Worte, an die Fans zu richten – Worte der Entschuldigung. „Ich muss mich bei den Fans entschuldigen“, sagte er. „Bei all denen, die so weit gereist sind, um dann so eine Leistung zu sehen.“
Bitter war für Geraerts und seine Mannschaft der Gang vor die Gästekurve des Olympiastadions nach dem Spiel. Die Profis wurden von den mehr als 10.000 Anhängern ausgepfiffen, beschimpft, ja sogar einige Getränkebecher flogen in die Richtung der Spieler.
„Wir wolln‘ euch kämpfen sehn‘“, sang ein Großteil der Fans völlig gefrustet. Denn, weil die Konkurrenz im Abstiegskampf am 25. Spieltag beachtlich viele Punkte holte (Lautern mit Remis, Rostock und Braunschweig mit Siegen), geht bei Schalke 04 wieder die Angst vor dem Absturz in die 3. Liga um. Nur noch zwei Zähler beträgt der Vorsprung auf den Relegationsrang, drei auf den ersten direkten Abstiegsrang.
Die Möglichkeit für etwas Wiedergutmachung haben die Schalker erst am Ostersonntag (31. März), im Heimspiel gegen den Karlsruher SC – und einfach dürfte es trotz des Heimspiels für die Königsblauen nicht werden. Parallel zur Schalker 1:5-Niederlage siegte der KSC mit 7:0 gegen den 1. FC Magdeburg.